Durch die sogenannte Finanzkrise kommt wohl so einiges durcheinander, das ärgert mich teils schon die ganzen Wochen.
Was ich nun überhaupt nicht verstehe: Herr Ackermann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, meinte wohl (nicht direkt in ein Mikrofon), dass er sich schämen würde, wenn die Deutsche Bank sich Geld aus dem Rettungspaket der Bundesregierung (teils auch „Schutzschrim“ genannt) leihen bzw. sonst wie besorgen müsste. Für diese Aussage wird er nun heftig kritisiert.
Ja, von denen, die vor kurzem sich noch darüber echauffierten, dass Ackermann überhaupt nach den Staate ruft. Nun will der Staat großzügig Geld hergeben und (erfreulicherweise) braucht es die Deutsche Bank nicht. Ist das jetzt schlimm? Dass die Aussage so gemeint war, dass es generell beschämend wäre, wenn eine Bank sich unter den „Schutzschirm“ begeben müsse, glaube ich nicht. Ackermann sieht sich schlicht als Gewinner, dafür wird er auch bezahlt (siehe auch: Spiegel Online).
Zur Klarstellung: Ich bin sicher kein Freund von Ackermann und der Meinung, dass die Banken einen großen Teil zur Krise selbst beigetragen haben. Wenn nun eine Bank, meinetwegen auch etwas arrogant (wen wundert das in diesem Geschäft?), sagt, sie hätte die Hilfe nicht nötig. Bitte gerne, den Steuerzahler soll’s freuen.
Der Grund für diese Krise liegt doch im Menschen selbst: Raffzahn hat einfach nicht genug bekommen und sich davon den Verstand vernebeln lassen. Für ein paar Prozentpunkte.
Tammo
22. Oktober 2008 — 09:56
Wer ist eigentlich dieser Glos? Ab und an taucht er mal auf, aber wirklich wichtig scheint der im Thema „Wirtschaft“ ja nicht zu sein.
Zu Ackermann vs. Steuerzahler gebe ich dir Recht, allerdings finde ich es durch aus angemessen mal über das Bonussystem der Banken nachzudenken. Ich finde die Künast hat es ganz gut auf den Punkt gebracht: Es gehört schon einiges an Chuzpe dazu in diesen Tagen davon auszugehen, man habe einen solchen Bonus verdient und gönnerhaft auf ihn zu verzichten. Zumal ich mehr und mehr den Eindruck habe, den echten Bonus gibts fürs Virtualisieren von Geld. Ich habe nicht den Eindruck, dass hinter diesen Summen auch noch ein tatsächlicher Gegenwert steht (sei es materiell oder immateriell).
Grüße,
Tammo
Valentin Funk
22. Oktober 2008 — 10:07
Der Glos ist der Glos ist der Glos. Ich kenne jemanden, der im BMWi Praktikum gemacht habe und es gibt auch dort wohl sehr, sehr wenige, die ihm wirklich Kompetenz zusprechen. Unglaublich, dass er es wirklich zum Bundesminister geschafft hat. Das sind Folgen des Unions-Proporzes. Andere Prominente: Beckhuber. Leider werden Politiker nur selten nach fachlicher Qualifikation gewählt…
Und noch zu Ackermann: dieses öffentliche „Verzichten“ fand ich einfach peinlich. Mich interessiert vor allem, welche Boni das eigentlich sein sollen. Wenn die Geschäfte in diesem Jahr wirklich schlecht laufen, sollten sie eigentlich ja nicht hoch sein. Oder, es ist wie Du sagst, es geht gar nicht um ein Geschäftsergebnis sondern um irgendwelche künstlichen Scoring-Ergebnisse.