Ich wurde neulich auf der FREMO-Mailingliste FREMO-DCC gefragt, ob die warm-weißen LEDs von Yoldal („sunny white“, „golden white“ — eine Übersicht findet sich hier) je nach Stromstärke, ihre Farbe ändern. Bei normalen weißen LEDs sei das so, sie würden bei geringen Strömen bläulich.

Um das zu beantworten habe ich eine Serie Fotos mit einem minimalen Testaufbau gemacht.

Fliegender Testaufbau

Die warm-weiße LED (Yoldal YI-WS3N23; Conrad-Art.-Nr. 185851) habe ich dabei mit verschiedenen Strömen betrieben und in völliger Finsternis jeweils ein Foto mit meiner Ricoh Caplio GX gemacht. Dabei blieben die Einstellungen (Blende, Verschlusszeit, Brennweite, Weißabgleich etc.) bei allen Aufnahmen gleich.

Folgende Einstellungen legte ich fest:

  • Blende: f/4,3
  • Verschlusszeit: 1/60, 1/8, 1/4 und 1/2 Sekunde
  • Brennweite: 17,4 mm
  • Empfindlichkeit: 100 ISO
  • Weißabgleich (WB): „Floureszierend“, also Leuchtstoffröhrenlicht (beim Farbvergleich zwischen Foto und Augenschein waren hier die Farben am ähnlichsten)

Bei der LED handelt es sich um eine bei Conrad Elektronik gekaufte Yoldal YI-WS3N23; sie hat dort die Artikelnummer 185851. Ein Datenblatt gibt es ebenfalls bei Conrad.

Dabei ist mir aufgefallen, dass Conrad sie fälschlicherweise als „golden white“ bezeichnet. Diese Serie (YI-WS3) ist aber nicht „golden white“ sondern nur „extremely uniform worm white“, so das Datenblatt. Etwas verunsichert, welche LED ich nun wirklich vor mir habe, fragte ich bei Conrad nach. Der technische Kundendienst bestätigte mir, dass es sich tatsächlich um die YI-WS3N23 handelt, der Artikelname sei irreführend. (Als Erkennungsmerkmal für die „golden white“-LEDs kann man das leicht golden gefärbte Gehäuse heranziehen. Ich hatte diese bisher aber selbst noch nicht in der Hand.) Nochmals kurz die Parameter:

  • 4.000 mcd Lichtstärke
  • 30 mA Nennstrom
  • 23° Abstrahlwinkel
  • klares 3 mm-Gehäuse
    Wichtig: ich habe die LED für künftige Zwecke (Ersatz von gelben LED als Spitzenbeleuchtung) vorne befeilt. Daher das ungewöhnliche Aussehen!

Die Messungen liefen wie folgt ab: Einstellen des Stroms, Belichtung mit 1/60, 1/8, 1/4 und 1/2 Sekunde, nächster Stromwert. Der Strom kam aus einem alten Fleischmann-Trafo (bestimmt nicht sehr gut geglättet), zu besseren Steuerung schaltet ich einen 5K-Trimmer vor. Folgende Ströme wurden dabei eingestellt

  • 0,05 (+0,002) mA
  • 0,1 (+/- 0,002) mA
  • 0,2 (+/- 0,003) mA
  • 0,4 (+/- 0,006) mA
  • 0,8 (-0,008) mA
  • 1,5 (+0,03) mA
  • 2,5 (+/-0,01) mA
  • 5 (+0,1) mA
  • 10 (+0,08) mA
  • 15 (+0,5) mA
  • 20 (+0,5) mA

Die Strommessung wurde dabei mit einem „Billigmultimeter“ (Voltcraft VC444) gemacht. Von den absoluten Werten kann ich daher nicht viel Präzision erwarten. Im Vergleich untereinander halte ich sie allerdings für ausreichend genau.

In einer Panorama-Grafik nun also das Ergebnis (1/60-Sekunden-Belichtung). Per Klick gibt es eine große Version davon:

Bilderreihe

Schön zu sehen ist, dass sich die Farbe recht wenig verändert. Vor allem wird die LED nicht im Bereich sehr kleiner Ströme bläulich, sonder eher — wie eine Glühlampe — nur gelber. Weiter wird sie mit zunehmender Helligkeit eher weißer. Ein Verhalten also, dass im Modellbau sehr gewünscht ist.

Übrigens: ich halte nur 1,5 mA bei einem Modell-Spitzenlicht für absolut ausreichend.

Update!

Gerade oben genannter Satz muss überdacht werden. Eingebaut und im Betrieb erscheinen eher Werte < 1 mA angebracht. Ich werde noch weiter forschen müssen!